Am 4. September 2024 fand der KOCA Summit in Frankfurt am Main statt – ein zentrales Event für Konditoren und Branchenexperten. Der Summit bot den 120 Teilnehmenden ein breites Spektrum an Themen rund um das Konditorenhandwerk. Dabei ging es um technologische Innovationen, das Thema Nachhaltigkeit und nicht zuletzt um die Unternehmensnachfolge als Weg in die Selbstständigkeit.
Fabian Schmidt, Partner bei Nachfolgekontor, zeigte in seinem Vortrag auf, warum das Konditorenhandwerk Potenzial für erfolgreiche Nachfolgen bietet und weshalb die Übernahme bestehender Betriebe für angehende Unternehmer eine attraktive Alternative zur Neugründung darstellt.

Durch die Unternehmensnachfolge in die Selbstständigkeit
Mit über acht Jahren Erfahrung im Bereich M&A- und Nachfolgeberatung hat Fabian Schmidt bereits zahlreiche Unternehmensnachfolgen erfolgreich beraten, darunter auch im Konditoren- und Bäckerhandwerk. In seinem Vortrag betonte er, dass die Unternehmensnachfolge weit mehr als nur ein formaler Übergang von Eigentum ist. Vielmehr bietet sie die Chance, etablierte Strukturen zu übernehmen, diese weiterzuentwickeln und langfristig von ihnen zu profitieren – ein Aspekt, der in der handwerklich geprägten Branche oft unterschätzt wird.

In Deutschland steht jährlich bei rund 22.000 Unternehmen die Regelung der Nachfolge an, insbesondere bei kleinen und mittleren Betrieben. Ein großer Anteil der Inhaber ist über 55 Jahre alt, was den akuten Bedarf an Nachfolgern zunehmend erhöht. Besonders spannend für angehende Unternehmerinnen und Unternehmer ist dabei die Konditoreibranche: Über 99 % der Betriebe erzielen einen Umsatz von unter fünf Millionen Euro, was sie für professionelle Finanzinvestoren oft weniger attraktiv macht. Dies eröffnet Chancen für Konditorinnen und Konditoren, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und einen etablierten Betrieb übernehmen möchten.

Nachfolge oder Neugründung? Über die Chancen einer Übernahme
Eine Betriebsübernahme bietet gegenüber der Neugründung einige entscheidende Vorteile: Nachfolger können auf bereits etablierte Strukturen, eingespielte Teams und einen festen Kundenstamm zurückgreifen. „Eine Übernahme ermöglicht es, auf einer soliden Basis aufzubauen und Risiken besser zu kalkulieren“, erklärte Fabian Schmidt. Zwar bringt auch der Übernahmeprozess Herausforderungen mit sich, wie unerwartete Investitionen oder ungeplante Modernisierungen, doch gerade in der kleinteiligen Konditoreibranche ist die Nachfolge oft der effizientere und risikoärmere Weg in die Selbstständigkeit.

Innovation und Tradition Hand in Hand
Der KOCA Summit überzeugte durch eine Vielzahl interessanter und hochkarätig besetzter Vorträge. Benedikt Daschner, Gründer von chocolate3, präsentierte beispielsweise, wie 3D-Druck-Technologien die Schokoladenverarbeitung revolutionieren können. Daneben standen innovative Techniken der Pralinengestaltung, der Einsatz von selbst geröstetem Kaffee in Konditoreien und die ideale Abstimmung von Gebäck auf verschiedene Kaffeevarianten auf dem Programm.

Weitere spannende Einsichten bot die von Peggy Porschen und Günther Koerffer moderierte Diskussion zur Internationalität des Konditorenhandwerks. Der jüngste Summit verdeutlichte wieder einmal, wie entscheidend es ist, Innovation und Tradition harmonisch miteinander zu verknüpfen, um die Zukunft der Branche erfolgreich zu gestalten.

Ein anregender Ausklang
Der KOCA Summit 2024 fand seinen Ausklang mit einer lebhaften Podiumsdiskussion, gefolgt von einem gemütlichen Get-together. Bei anregenden Gesprächen und kühlen Getränken konnten die Teilnehmer den Tag reflektieren und wertvolle Kontakte knüpfen. Die Veranstaltung bot nicht nur tiefe Einblicke in die Zukunft der Konditoreibranche, sondern auch zahlreiche Gelegenheiten, das eigene Netzwerk zu erweitern und sich auszutauschen. Ein herzliches Dankeschön geht an die Organisatoren, die dieses gelungene Event auf die Beine gestellt haben.

Quelle Bildmaterial: Thomas Fedra

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Referent

Fabian Schmidt, Partner